30.12.2023

Schweizerrekord zum Jahresende

Kurz vor der Weihnachtspause bestritten wir wie jedes Jahr die RIAC in Luxemburg. Dieses Jahr war dies die letzte Chance sich mit guten Resultaten für eine EM-Selektion aufzudrängen. Im November wurde ich zum ersten Mal zum Weltcup Finale in Doha eingeladen.

Details aus dem Liegendanschlag. (Foto: Enrico Friedemann)

Weltcup Finale ohne Happy End

Zu diesem Saisonabschluss auf Stufe Weltcup werden nur die besten zwölf Athlet:innen und die Medaillengewinner:innen der Weltmeisterschaft eingeladen. Ich durfte im Dreistellungsmatch antreten aufgrund meiner zwei Finalteilnahmen sowie einem neunten und elften Rang. Bereits die Teilnahme zeugt von einer erfolgreichen Saison, welche noch zusätzlich belohnt hätte werden können.

Dies gelang mir leider nicht da sich kleinere Unsauberkeiten sofort auswirkten in den ersten beiden Disziplinen. Zum Abschluss wollte ich nochmal zeigen, was ich kann. Dies gelang mir sehr gut mit Ausnahme von einem kleineren Materialdefekt (eine Schraube am Korntunnel hat sich gelöst). So reichte es am Ende für 581 Ringe und dem 11.Rang.  Klar habe ich mir mehr erhofft, bin aber dennoch sehr zufrieden mit meiner Entwicklung in dieser Disziplin.

 

Auf Erkundungstour auf der riesigen Schiessanlage in Doha, zusammen mit Teamkollege Jan. (Foto: Christoph Dürr)

Schweizerrekord mit dem Luftgewehr

Im Dezember stand das Luftgewehrschiessen im Fokus, mit zwei Bundesliga-Einsätzen zu Beginn und der RIAC in Luxemburg. Zudem habe ich im November auf das neue LG 500 itec von Walther gewechselt. Damit konnte ich mich sehr schnell anfreunden und war gespannt wie sich das Ganze im Wettkampf verhält. Bereits die Einsätze in der 1. deutschen Bundesliga waren vielversprechend. Mit zweimal 399 durfte ich zufrieden sein, trotz zweier Niederlagen für mich. Meine Mannschaft, der SV Wieckenberg befindet sich aktuell an der Tabellenspitze und ist bereits vorzeitig für das Finale im Februar in Neu-Ulm qualifiziert.

Die RIAC in Luxemburg war ein letzter Formtest vor dem Saisonstart im Januar in Kairo. Am ersten Tag startete ich etwas verhalten und fand kein Rezept für die hohen Zehner. Dies gelang mir aber in der zweiten Hälfte nach einer kurzen Besprechung mit meinem Trainer. Am Ende schauten gute 629.1 Ringe heraus und ich durfte im Finale nochmals angreifen. Dieses startete ich fulminant, mit 53.3 Punkten. Im Anschluss machte ich gut weiter, musste mich aber zwei überragend schiessenden Top-Athletinnen geschlagen geben.

Das Ziel für Tag 2 war die hohen Zehner bereits zu Beginn zu finden und dies durchzuziehen. Mit viel Geduld kämpfte ich mich durch die 60 Schuss und wurde am Ende belohnt. 633.5 Ringe standen auf dem Monitor – eine Weltklasseleistung! Gleichbedeutend mit dem neuen Schweizerrekord und 0.6 Punkte über meiner persönlichen Bestleistung. Im Finale hatte ich Mühe mich zu fokussieren, da mich die Qualifikation bereits sehr viel Energie gekostet hat. Dennoch schaffte ich als Dritte erneut den Sprung auf das Podest.

Am letzten Wettkampftag kamen sehr viele Probleme auf mich zu. Bereits in der Probezeit bemerkte ich einen Scheibendefekt, durfte aber erst nach dem ersten Wertungsschuss Protest einlegen. Der Scheibenwechsel zögerte sich über 15 Minuten heraus, danach war ich stark gestresst und versuchte neue Strategien zu finden. Am Ende schauten noch 625.3 Ringe heraus und viel Müdigkeit nach drei strengen Tagen und einer langen Saison.

Zusammen mit den beiden Topschützinnen Nina Christen (SUI) und Seonaid McIntosh (GBR) auf dem Podest. (Foto: Christoph Dürr)
Im Finale gegen starke Gegnerinnen. (Foto: Arno Brinkman)
Auf dem Weg zum neuen Schweizerrekord. (Foto: Jan Hollenweger)

{Chiara}

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