09.10.2023

Ein wettkampfreicher September

Zum Auftakt an der Schweizermeisterschaft gab es Silber und Rang vier, beim Weltcup in Rio de Janeiro schaffte ich den Finaleinzug und an der Militärweltmeisterschaft sammelte ich gleich vier Medaillen. Dies ist die Kurzfassung meines Septembers, wovon ich ganze drei Wochen in Brasilien verbrachte.

In der ersten Septemberwoche fanden die nationalen Titelwettkämpfe mit dem Kleinkaliber in Thun statt. Im Liegendmatch schoss ich eine durchzogene Qualifikation, dies reichte aber locker für den Finaleinzug. Dort kämpfte ich mich nach gutem Start immer näher an die Spitze, bis es zu einem Punktegleichstand kam im letzten Schuss. Ein Shoot-off (Entscheidungsschusss) musste die Differenz bringen, mit dem minimal besseren Ende für Muriel Züger. Sie schoss 0.1 Ringe mehr als ich und konnte ihren Schweizermeisterinnentitel aus dem Vorjahr verteidigen. Die Qualifikation des Dreistellungsmatches konnte ich souverän bestreiten und erzielte 591 Ringe. In einem sehr engen Finale unterliefen mir zu viele Fehler und ich musste mich mit dem vierten Rang zufrieden geben.

Podest in der Kategorie 50m Liegend Frauen. Foto: SSV
Wo war ich denn dieses Jahr noch nicht?
Einblick in den Trainigsbetrieb am Weltcup in Rio de Janeiro. Foto: German Shooting News

Wenige Tage später reisten wir nach Rio de Janeiro, Brasilien. Dort fand der letzte Weltcup der Saison statt und ich wollte nochmals richtig angreifen. Doch vor dem ersten Einsatz, dem Luftgewehr Mixedmatch zusammen mit Christoph Dürr, wurde ich erstmal von einem Stromausfall auf der Schiessanlage gebremst. Mit 40 Minuten Verspätung konnten wir doch noch starten und einen guten 15. Rang erreichen. Den Einzelwettkampf startete ich gut, war aber nach einer kurzen Pause etwas übermotiviert und liess Fehler zu. Damit war ich bereits beträchtlich zurückgebunden und eine Finalteilnahme war in weite Ferne gerückt. Am Ende stehen 626.0 Ringe auf dem Monitor und ein 36. Rang zu buche. Dies entspricht nicht meinen Möglichkeiten und ich werde weiter daran arbeiten, konstanter hohe Resultate erzielen zu können.

Eine dunkle Luftgewehrhalle kurz vor Start des Mixedwettkampfes. Foto: Enrico Friedemann
Dies trübte unsere Laune und Vorfreude auf dem Match nicht. Foto: Enrico Friedemann
In Gedanken vertieft während dem Einzel. Foto: German Shooting News

Nach einer misslungenen Elimination war ich besonders motiviert eine Topleistung abzurufen und den Final zu erreichen. Der Start gelang mir gut mit 198 Ringen im Kniendteil. Im anschliessenden Liegendschiessen war ich etwas überrascht von der Stärke des Windes und kassierte so einige Neuner. Ich wusste also, dass ich nun stehend keine Fehler machen durfte. Dieses Ziel erreichte ich nicht zu 100% und dennoch reichte es zur erneuten Finalteilnahme. In der Finalhalle hatte ich Mühe die richtige Taktik für die guten Schüsse zu finden. Ich erreichte den 7. Rang.

Der Wettkampfstart kniend gelang mir hervorragend. Foto: Jan Hollenweger
Im Liegendanschlag hatte ich den Wind von links etwas unterschätzt. Foto: Jan Hollenweger
Im Stehenteil kämpfte ich mich zurück unter die ersten acht Athletinnen. Foto: Jan Hollenweger

Die kurze Überbrückung zwischen dem Weltcup und der Militärweltmeisterschaft füllte ich mit Erholung und einer kleinen Sightseeingtour. Für mich war dies der erste Einsatz für die Schweizer Armee im Ausland. Dennoch startete ich mit hohen Erwartungen und wollte mehrere Medaillen holen. Dies gelang mir auf eine eindrückliche Weise: 3x Gold und 1x Bronze, darf ich aus vier Wettkämpfen mit nach Hause nehmen.

Zusammen mit meinen Teamkolleginnen gewann ich die Teamwettbewerbe im Liegend- und dem Dreistellungsmatch über 50m. Zudem gelang mir ein super Liegendmatch mit 628.0 Punkten, damit holte ich mir meinen ersten Einzel-Weltmeisterinnentitel. Auch im 3×20 startete ich sehr gut in den Riemendisziplinen, stehend musste ich etwas Federn lassen. Vielleicht machten sich da die vielen Wettkämpfe in kürzester Zeit bemerkbar. So schoss ich im September 653 Schüsse allein in Wertung. Am Ende resultierten aber respektable 587 Ringe und ich durfte mir eine Bronzemedaille umhängen lassen.

Die erste Gratulation nach dem CISM-Weltmeisterinnentitel von Daniel Burger. Foto: Jan Hollenweger
Das erfolgreiche Damenteam der CISM WM. (v.l.n.r. Sarina Hitz, Chiara Leone, Nina Christen) Foto: Jan Hollenweger
Auf dem Podest als Weltmeisterin. Foto: Jan Hollenweger

Mit zwei Finalteilnahmen und zwei Top 12 Rängen qualifizierte ich mich für den Weltcup Final, welcher Ende November in Doha stattfinden wird. Dies ist eine grosse Belohnung für eine starke Saison. Startberechtigt sind nur die besten 12 Athletinnen aus dem Weltcup und die WM Medaillengewinnerinnen.

{Chiara}

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