Wind in Baku gezähmt
Der Weltcup in Baku war eine Hauptprobe für die Weltmeisterschaft, welche im August dort stattfinden wird. So war ich besonders motiviert, hier mit den Besten mithalten zu wollen.
Die ersten Wettkämpfe finden jeweils in der 10m-Anlage statt. Im Mixed startete ich dieses Mal zusammen mit Christoph Dürr. Uns gelang ein sehr solider Wettkampf, welcher am Ende für Rang 16 aus 72 Teams reichte. Ich war mit meiner Leistung aber nicht vollends zufrieden und nahm mir vor diese im Einzel zu verbessern. Die Schlüsselpunkte konnte ich dort über weite Strecken umsetzen. Es gab aber auch kurze Phasen, in denen mir dies nicht auf höchstem Level abrufen gelang. Insgesamt habe ich aber während meinem Match gemerkt, dass ich hohe 10er schiessen kann, diese Eindrücke nehme ich nun mit ins Training. Dort gilt es bis zur Weltmeisterschaft weiter an meiner Technik sowie der Konstanz zu arbeiten.
Direkt nach meinem Einsatz staunte ich nicht schlecht als ich sah, welche Glanzleistungen meine Gegnerinnen erzielten. Für den Finaleinzug brauchte es 631.5 Punkte - ganze 15 Athletinnen erzielten ein Ergebnis über 630!
Aufgrund der guten Leistungen zum Saisonbeginn und dem aktuellen Formstand mit dem Kleinkaliber durfte ich in dieser Disziplin im Hauptfeld starten. Dies wusste ich zu schätzen, obwohl mir bewusst war, dass nun wieder ein Topresultat gefordert wird. Diese Tatsachen blendete ich aus, da die äusseren Bedingungen bereits all meinen Fokus auf sich zogen. Baku – die Stadt der Winde, wurde seinem Namen wieder einmal gerecht und bescherte uns einen strengen Arbeitstag in der 50m-Anlage. Bereits in der Stage 1 konnte ich mit Rang sechs andeuten, wo die Reise heute hingehen soll. In den Riemendisziplinen schoss ich sehr solide, im Stehendteil machte mir der Wind zu Beginn doch deutlich zu schaffen.
Die Qualifikation eröffnete ich mit einem starken Kniendresultat. Im Liegendanschlag wollte und musste ich etwas Zeit aufholen und betätigte bereits nach 4 Probeschüssen die Matchtaste. Nach gutem Start wurde ich in der zweiten Serie etwas zu ungeduldig und erwischte einige Male einen zu starken Wind. Ich konnte mich aber auf Finalkurs halten, was mir zu diesem Zeitpunkt klar war. Nachdem ich mir kurz die Finger aufgewärmt hatte, zusätzlich zum Wind war es auch sehr kühl, ging es auch sofort weiter. Erste Lehren konnte ich aus der Stage 1 bereits ziehen und konnte mit dem Wind nun auch im Stehendanschlag umgehen. Die Zeit stehts im Blick, wartete ich leicht angespannt die guten Windphasen ab und qualifizierte mich für das Finale. Dies nach einem kurzen Schreckmoment, in dem ich dachte, das Finale vergeben zu haben, da mir im letzten Schuss noch ein Schnitzer unterlief mit einer acht.
Das Finale hat mir einige Defizite aufgezeigt, an welchen ich in den nächsten Wochen arbeiten werde. Dennoch bin ich sehr zufrieden mit dem Ergebnis, da ich nun in beiden Disziplinen Finalplätze erreicht habe.
Wenn du sehen willst wie ich mich im Finale geschlagen habe, kannst du das Video dazu nachschauen. Viel Spass!
{ Chiara }