10.04.2023

Grippe als nicht-optimale Vorbereitung

Die Reise an den Weltcup in Bhopal gestaltet sich als sehr anstrengend und war mit viel Stress verbunden. Dennoch waren es mehrheitlich erfolgreiche Tage für mich und das gesamte Team.

Neue Bestleistung im Weltcup für Jan und mich mit Rang 7. (Foto: Jan Hollenweger)

Die Vorbereitung auf diesen Weltcup verbrachte ich mit einer Grippe im Bett. Dementsprechend war das Thema „Energiemanagement“ als sehr wichtig zu erachten. Das hiess für mich die Trainings vor Ort sehr kurz zu halten und die übrige Zeit nutzen, um mich weiter zu erholen und 100 % fit zu werden.

Den Mixed-Match bestritt ich zusammen mit Jan Lochbihler. Der Start gelang uns sehr gut, bis uns beiden schon in der ersten Serie eine Neun unterlief. Anschliessend konnten wir uns fangen und arbeiteten uns in der Rangliste wieder nach vorne. Am Ende fehlten doch deutliche 3.3 Punkte für die Teilnahme an den Medalmatches, dennoch sind wir sehr zufrieden mit dem Ergebnis.

 

Nach dem sehr guten Einsatz im Mixed und an der Europameisterschaft freute ich mich sehr stark auf den Einzelwettkampf mit dem Luftgewehr. In der Startphase war ich sehr nervös und nahm mir etwas Zeit, um in den Wettkampf zu finden. Dies gelang mir auch sehr gut, obwohl ich immer wieder neue Strategien anwenden musste, da keine über längere Zeit funktionierte. Gegen Ende unterliefen mir einige Fehler, weil ich unkonzentriert war. Bis dahin lag ich auf Finalkurs, dies gelang mir aber aufgrund zwei schlechter Serien zum Schluss nicht. Zunächst war ich etwas enttäuscht, da die Finallimite unerwartet tief lag. Ich merkte aber rasch, dass vermutlich meine Energiereserven noch nicht für 75 Minuten Wettkampf gereicht haben.

Das Liegendschiessen konnte ich rasch "erledigen". (Foto: Jan Hollenweger)
Im Stehendteil konnte ich eine sehr gute Leistung abrufen. (Foto: Jan Hollenweger)

Der dritte und letzte Wettkampf am Weltcup in Bhopal war der Dreistellungsmatch mit dem Kleinkaliber. Ich startete erneut als RPO und war somit nicht finalberechtigt.

Es war auch in Indien sehr windig und dies war für mich eine grosse Herausforderung im Kniendteil. Nach dem misslungenen Einsatz vor wenigen Wochen in Kairo, wollte ich hier gerade kniend besser abschneiden. Als der Startschuss kam, tauchten diese Gedanken auf und ich entschloss mich zu einer kurzen Pause vor dem ersten Schuss. Es folgten fünf Zehner, die Strategie erwies sich als richtig. Mit 195 Punkten darf ich unter diesen Bedingungen zufrieden sein und baute mein Gewehr rasch auf die Liegendeinstellungen um. Dort konnte ich gut mit dem Wind umgehen und braucht nur sehr wenig Zeit. Die letzten Wochen konnte ich im Stehend sehr viel Sicherheit gewinnen, dieses Gefühl hatte ich sehr schnell gefunden und startete die 20 Schuss. Kurz vor Ende überkam mich ein Schwall Nervosität mit hohem Puls, welche ich nach einem Fehlschuss wieder unter Kontrolle hatte.

Am Ende hatte ich sehr gute 589 Punkte auf meiner Anzeigetafel stehen, dies reichte für den vierten Rang und hätte eine Finalteilnahme bedeutet. Als RPO muss ich mich aber mit dem elften Schlussrang abfinden und in den nächsten Wettkämpfen an diese Leistung anknüpfen, damit ich wieder im Hauptfeld starten darf.

{ Chiara }

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