19.04.2022

Weltcup Rio de Janeiro – knapper geht’s nicht!

An die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro kann ich mich noch sehr gut erinnern. Damals habe ich jedes Finale gespannt live mitverfolgt und begonnen von einer Olympia-Teilnahme zu träumen. Heute sechs Jahre später messe ich mich im Weltcup mit den Besten der Welt.

Die Luftgewehrwettkämpfe verliefen alle sehr durchwachsen, ohne genau zu wissen was schief lief konnte ich meine Leistung nie längere Phasen abrufen. Den freien Tag vor den Kleinkaliber-Disziplinen habe ich genutzt, um meinen Kopf zu lüften und mich auf diese vorzubereiten.

Aufgrund zu wenig Teilnehmerinnen brauchte es keine Elimination im 3×20 Wettkampf und wir starteten direkt mit der Qualifikation. Somit ging es sofort um die acht Finalplätze, wovon ich mir einen zum Ziel gesetzt habe. Kniend habe ich gut begonnen, habe aber gegen Ende etwas die Geduld verloren und mit zwei Neunern ausgeschossen. Darüber habe ich mich leicht genervt, da ich mehr als 196 Ringe hätte schiessen können. Darauf folgte meine aktuell stärkste Stellung, das Liegendschiessen, dort standen gute 199 Punkte auf dem Monitor. In der Zwischenrangliste war ich auf Finalkurs! Stehend bekundete ich Mühe in den Probeschüssen, musste aber aus Zeitgründen den Matchknopf betätigen. Dennoch habe ich gute Schüsse abgegeben, welche oft nur knapp an der Zehn vorbeiflogen. In der letzten Serie habe ich weitergekämpft und stark geschossen.

Foto: Arno Brikman

«Mit gemischten Gefühlen verliess ich meinen Stand, legte das Gewehr hin und wagte einen Blick auf die Resultattafel. Rang neun – punktgleich mit der Achten, was eine Finalteilnahme bedeutet hätte. Die gemischten Gefühle blieben, glücklich über den Kampf während dem Match und enttäuscht über das so knapp verpasste Finale…»

Medaillenselfie mit Fränzi Stark, Nina Christen und Sportchef Daniel Burger.

Meine beiden Teamkolleginnen Fränzi Stark und Nina Christen schafften den Finaleinzug und erreichten die Plätze sieben und fünf. Zusammen bestritten wir den Teamwettkampf, in welchem wir die Bronzemedaille aus Kairo mindestens verteidigen wollten. Nach dem Kniend- und Liegend-Teil lagen wir mit den USA auf dem ersten Rang. Stehend büssten wir einige Punkte ein und fielen auf den dritten Rang zurück aber nur einen Punkt hinter Rang zwei und dem damit verbundenen Goldmedal-Match. Somit schossen wir erneut um Bronze, dieses Mal gegen die Tschechinnen. Mit einem sehr starken Auftritt im Bronzemedal-Match gewannen wir deutlich mit 16:4 Punkten und heimsten die nächste Bronzemedaille ein. Dies war eine Genugtuung nach dem knapp verpassten Goldmedal-Match.

 

{ Chiara }
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